Geschichte

Alles begann vor mehr als einhundert Jahren, als Friedrich Wilhelm Raiffeisen Mitte des 19. Jahrhunderts ein System entwickelte, bei dem die Ersparnisse der Landwirte zur finanziellen Unterstützung durch Kredite genutzt wurden.

Der genossenschaftliche Grundgedanke ist einfach: Die Mitglieder sind Miteigentümer, Partner und Direktoren zugleich und stehen damit gegenseitig in der Verantwortung. Eine Genossenschaftsbank finanziert sich durch Einwerbung von Einlagen aus der örtlichen Gemeinde. Als Mitglieder der Bank können sich die Landwirte Geld zu marktüblichen Zinssätzen leihen. Die Gewinne werden den Rücklagen der Bank zugeführt.

Im späten 19. Jahrhundert setzte sich diese Form der kommunalen Selbsthilfe in den Niederlanden durch. Die niederländischen Landwirte wollten damals ihre Betriebe modernisieren, kamen aber nur sehr schwer an Kredite. Deshalb wurden im ganzen Land ländliche Kreditgenossenschaften gegründet.

1898 wurden die ersten zwei regionalen Zentralbanken eröffnet: der niederländische Genossenschaftsverband der Raiffeisenbanken und die genossenschaftliche Central-Boerenleenbank. Im Jahr 1972 fusionierten diese zu einer zentralen Genossenschaft – Raiffeisen-Boerenleenbank, kurz RABOBANK.

Die internationale Expansion niederländischer Unternehmen in den 1970er und 1980er Jahren war auch für die Rabobank Anlass zur Erweiterung über die Landesgrenzen hinaus. 1981 eröffnete die Rabobank in New York ihre erste Niederlassung in Übersee. Damit war der erste Schritt getan. Seitdem hat die Rabobank weitere Filialen in Europa, Nordamerika, Asien und Südamerika gegründet und strategische Allianzen mit europäischen Partnern geschlossen. Die Bank kann damit ihre ganze Erfahrung im Privatkundengeschäft und im Agrarsektor auf vielversprechende Märkte im Ausland übertragen. Derzeit sind wir in 38 Ländern auf allen Kontinenten vertreten.

Die deutsche Niederlassung mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1984 eröffnet. 2002 ging die Rabobank mit ihrer Direktbank RaboDirect als Teil des Bereichs International Direct Banking (IDB) in den Markt, um die neuen Potenziale des Internets für Spar- und Bankdienstleistungen zu nutzen.

Bis 2021 versorgte RaboDirect jedes Jahr mehr als eine Viertelmillion Privatkunden mit ausgewählten Sparprodukten. Aufgrund der anhaltend negativen Marktentwicklung stellte die Rabobank ihr Privatkundengeschäft in Deutschland im Jahr 2021 jedoch ein und schloss die RaboDirect zum 31. Dezember 2021.

Unabhängig von der Schließung von RaboDirect sieht die Rabobank in ihrem Firmenkundengeschäft in Deutschland nach wie vor Wachstumspotenzial und wird ihre Produkte und Finanzierungen mit Fokus auf den Lebensmittel- und Agrarsektor weiterhin anbieten.